Butxet - Anwalts Liebling
Rund um die Uhr im Einsatz – als Anwalt und Winzer. Das anstrengende Doppelleben des Llorenç Perelló
Wenige Minuten Luftlinie trennen die Weinberge der Bodega Butxet vom Nationalpark Albufera und dem Meer. Wo Es Verger und Mortitx um den Titel höchstgelegene Mallorca-Bodega buhlen, hat Butxet schon die Nase vorn – und zwar als niedrigstgelegenes Weingut auf Meeresspiegelhöhe. Speziell das Feld direkt an der Bodega weist denn auch Steine mit dekorativen Muschelablagerungen auf. Seine andere Anbaufläche, zwischen 200 und längstens 400 Meter von der Ersten entfernt, ist bodenmäßig komplett anders, weil ein wenig höher gelegen. „Das macht auch einen großen Unterschied für die Weine,“ erklärt Chef Llorenç Perelló (40). Für seinen mehrfach prämierten Crianza Cabernet Sauvignon (aktuell ist der Jahrgang 2008 noch auf dem Markt, ab August/September kommt der Jahrgang 2009 in die Geschäfte) bedeutet dies, dass Llorenç die Trauben beider Weinberge – wohlgemerkt die gleiche Rebsorte – separat presst, fermentiert und auch separat im Fass reifen lässt. Nach circa 10 bis 12 Monaten kommt alles zusammen in einen Tank und ein bis zwei Monate später wird in Flaschen abgefüllt. „Beim Wein kommt es halt auf die Details an. Dieser Cabernet schmeckt anders als alle anderen Cabernet-Weine.“ Generell gilt der Boden dort in Meernähe als nährstoffreich und fruchtbar, „das macht unsere Weine weicher und runder.“
Für Llorenç, eigentlich als Anwalt aktiv, und seinen Vater Jaime (68), den ehemaligen Bürgermeister von Muro, ist Wein machen ein intensives Hobby, wobei der Vater aufgrund seines Alters natürlich nur noch einen geringen Teil der Arbeit übernimmt. Den Werktag verbringt Llorenç in der Kanzlei, die Abende und die Wochenenden gehören den Weinfeldern und auch Messen und Festen, wo er als Mitglied der Winzervereinigung „Petit Cellers“ natürlich ebenfalls präsent ist und seine Weine vertritt. Ein anstrengendes Doppelleben, denn auch die Familie möchte auf Ehemann und Vater nicht verzichten. „Trotzdem war es eine klare Entscheidung, denn so gerne ich auch die Juristerei verfolge, so gehört doch meine Leidenschaft den guten Tropfen.“ Und es ist tatsächlich noch mehr Leidenschaft als Geschäft: „Wir wollen kein Geld verlieren, aber viel Geld zu verdienen, ist jetzt auch nicht unser Hauptziel – zumindest nicht, wenn wir dafür Kompromisse eingehen müssten.“ Der Wein soll in erster Linie ihm und seinem Vater gefallen und der Linie und dem angestrebten Niveau entsprechen. Deshalb sind die Preise auch mehr als zivil für das Gebotene. Dies gefällt vor allem auch den Nachbarn in Muro, die seit Gründung der Bodega treue Kunden sind. „Früher gab es hier in der Gegend Dutzende Bodegas, heute sind wir die Einzigen,“ erzählt Llorenç.
Hat man die Trauben der ersten Jahrgänge seit Beginn der Pflanzung 1998 noch an andere Bodegas verkauft, so kam 2005 der erste eigene Wein auf den Markt, von Anfang an auf hohe Qualität ausgerichtet. Und der Erfolg gibt den Perellós Recht, denn in den letzten sechs Jahren wurden der kleinen, aber feinen Bodega schon über 50 Preise bei internationalen Weinmessen überreicht. Natürlich alles Ergebnisse von Blindverkostungen durch vielköpfige Jurys, wie Llorenç betont. Aktuell werden auf knapp sechs Hektar etwa 20.000 Flaschen produziert, aufgeteilt in sechs Sorten – fünf Rote und ein Weißer, die Neuheit von 2011. „Vor zwei Jahren haben wir es erstmals versucht, aber in geringer Quantität. Jetzt ist es uns sozusagen Ernst – mit 3.000 Flaschen. Der Wein ist zu 90 % aus autochthonen Trauben gemacht, mit ein wenig im Fass ausgebauten Chardonnay als Ergänzung.“ Strohgelb, mit frisch-fruchtigem Geschmack und mit 13,5 % Alkoholgehalt recht kräftig, ergänzt er ideal das Portfolio des Weinguts. Und wer weiß, wenn die Erfolgskurve von Butxet weiter so nach oben verläuft, dann ist auch irgendwann genug Geld verdient, um die aufwendige Renovierung der pittoresken Mühle zu finanzieren, die die Weinfelder ziert.
Alle Weine von Butxet
Rund um die Uhr im Einsatz – als Anwalt und Winzer. Das anstrengende Doppelleben des Llorenç Perelló
Für Llorenç, eigentlich als Anwalt aktiv, und seinen Vater Jaime (68), den ehemaligen Bürgermeister von Muro, ist Wein machen ein intensives Hobby, wobei der Vater aufgrund seines Alters natürlich nur noch einen geringen Teil der Arbeit übernimmt. Den Werktag verbringt Llorenç in der Kanzlei, die Abende und die Wochenenden gehören den Weinfeldern und auch Messen und Festen, wo er als Mitglied der Winzervereinigung „Petit Cellers“ natürlich ebenfalls präsent ist und seine Weine vertritt. Ein anstrengendes Doppelleben, denn auch die Familie möchte auf Ehemann und Vater nicht verzichten. „Trotzdem war es eine klare Entscheidung, denn so gerne ich auch die Juristerei verfolge, so gehört doch meine Leidenschaft den guten Tropfen.“ Und es ist tatsächlich noch mehr Leidenschaft als Geschäft: „Wir wollen kein Geld verlieren, aber viel Geld zu verdienen, ist jetzt auch nicht unser Hauptziel – zumindest nicht, wenn wir dafür Kompromisse eingehen müssten.“ Der Wein soll in erster Linie ihm und seinem Vater gefallen und der Linie und dem angestrebten Niveau entsprechen. Deshalb sind die Preise auch mehr als zivil für das Gebotene. Dies gefällt vor allem auch den Nachbarn in Muro, die seit Gründung der Bodega treue Kunden sind. „Früher gab es hier in der Gegend Dutzende Bodegas, heute sind wir die Einzigen,“ erzählt Llorenç.
Hat man die Trauben der ersten Jahrgänge seit Beginn der Pflanzung 1998 noch an andere Bodegas verkauft, so kam 2005 der erste eigene Wein auf den Markt, von Anfang an auf hohe Qualität ausgerichtet. Und der Erfolg gibt den Perellós Recht, denn in den letzten sechs Jahren wurden der kleinen, aber feinen Bodega schon über 50 Preise bei internationalen Weinmessen überreicht. Natürlich alles Ergebnisse von Blindverkostungen durch vielköpfige Jurys, wie Llorenç betont. Aktuell werden auf knapp sechs Hektar etwa 20.000 Flaschen produziert, aufgeteilt in sechs Sorten – fünf Rote und ein Weißer, die Neuheit von 2011. „Vor zwei Jahren haben wir es erstmals versucht, aber in geringer Quantität. Jetzt ist es uns sozusagen Ernst – mit 3.000 Flaschen. Der Wein ist zu 90 % aus autochthonen Trauben gemacht, mit ein wenig im Fass ausgebauten Chardonnay als Ergänzung.“ Strohgelb, mit frisch-fruchtigem Geschmack und mit 13,5 % Alkoholgehalt recht kräftig, ergänzt er ideal das Portfolio des Weinguts. Und wer weiß, wenn die Erfolgskurve von Butxet weiter so nach oben verläuft, dann ist auch irgendwann genug Geld verdient, um die aufwendige Renovierung der pittoresken Mühle zu finanzieren, die die Weinfelder ziert.