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Son Vives de Banyalbufar - Herzenssache

Der Verstand arbeitet in der Administration aber das Herz schlägt im Weinberge. Dafür hat Antonio Darder sogar den Master in Önologie nachgelegt.

„Vor zehn Jahren“, sagt Toni Darder, „da war die eigene Bodega noch unser Traum. Da zweifelten wir noch daran, die Idee je in die Tat umsetzen zu können.“ Nicht ganz sicher, ob mir da auf dem Kommunikationsweg etwas verloren gegangen sein sollte, erkundige ich mich vorsichtig: „Wir“ - ist da ein bislang diskret im Hintergrund agieren-der Sozius oder der Pluralis Majestatis.Antonio Darder, guckt verdutzt, geht in Gedanken dem Problem auf den Grund und strahlt plötzlich: „Wir, das sind meine Bodega und ich.“ Der Mann zeigt tatsächlich ein inniges Verhältnis zu der „großen Passion seines Lebens“. 

Das Keltern scheint im Familienblut zu liegen. Urgroßväter und Vater widmeten sich bereits der Herstellung eines Weines „für den Hausgebrauch“. Damals wurde allerdings nicht viel Aufwand betrieben: Trauben ab und ins Fass zum Fermentieren. Das Resultat war genießbar aber bei weitem kein Genuss. Genau dies zu ändern hat sich Toni Darder auf die Fahne geschrieben. Auch dass dabei die in der Tramuntana heimische Malvasia-Traube eine zentrale Stellung einnimmt, sollte nicht weiter verwundern. Werden Banyalbufar und Wein in einem Satz genannt, drängt sich die mediterrane „Weiße“ zwangsläufig auf. 

An dieser Stelle, hakt Antonio ein, wolle er eines gleich einmal klarstellen. Es stimme schon, sagt er, dass er auch mit Rebstöcken von den italienischen Inseln arbeite. Allerdings sind diese nicht einmal 500 an der Zahl - weniger als 30 Prozent seiner gesamten Malvasia-Pflanzung an den Nordwesthängen der Tramuntana. Bei den restlichen über 70 Prozent handele es sich genau um jene autochthone Malvasia, die von der italienischen Universität nachgezüchtet wurde und auf die alle im Ort so stolz sind. Und gleich noch etwas, legt er einmal in Fahrt gekommen nach, einen geschmacklichen Unterschied zwischen den beiden Reben-Unterarten könne er beim besten Willen nicht feststellen. Da spielen wahrscheinlich die Unterschiede zur Nähe des Meeres und des Geländes eine viel entscheidendere Rolle. So sind beispielsweise die Trauben auf den Terrassen etwa 30 Meter vom Meer entfernt häufig von einer feinen Salzschicht umfangen. Das gibt den Weinen von Banalbufar jene fast schon mythische feine Salznote mit auf den Weg. Die Trauben in den oberen Lagen, sie wachsen im Falle von Son Vives in Höhen von bis zu 350 Metern, bekommen dafür deutlich mehr Sonne und entwickeln mehr Süße. 

Begonnen hat der gelernte Wirtschaftsberater und Chef einer Kanzlei in Palma seinen liebsten Zeitvertreib im Jahre 2002. Zum Leben reicht die Jahresproduktion von aktuell 15.000 Flaschen bislang nicht. Er begann damals bescheiden. Nicht einmal 1000 Liter des sortenreinen Malvasia Weißweins ”Juxtamare” wurden unter Freunden und im Rahmen der Familie verteilt. Das Feedback gab Anlass zu vorsichtigem Optimismus und ließ die Produktion in den folgenden Jahren anwachsen. So um das Jahr 2004, 2005 wurden die ersten Verkäufe getätigt. Inzwischen war auch der kleine Winzerbetrieb eingerichtet worden. Der Celler Son Vives verfügte nun über moderne, temperatursteuerbare Edelstahl-Tanks, eine pneumatische Presse und eine Kältekammer, mit der in den Gründerjahren viel experimentiert wurde. Letztere sei zwar praktisch, meint Toni, aber nicht der goldene Gral der Weinherstellung, wie so oft behauptet. 

Mit dem Jahrgang 2006 nahm Son Vives seinen ersten Rotwein ins Programm. Die Trauben dafür wachsen allerdings hinter den Bergen auf der zentralen Ebene bei Senselles. Die Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Manto-Negro lagert für zwölf Monate im Fass. In besonders guten Weinjahren kommt dann noch eine ”Selecció” hinzu, die für 16 Monate in Barriques aus französischer und ungarischer Eiche reift.2009 neu ins Programm aufgenommen wurde eine weiße Cuvée aus Malvasía, Char-donnay und Premsal-Blanc, der noch im selben Jahr im Rahmen einer regionalen Verkostung die Gold-Medaille für mallorquinische Weißweine verliehen wurde. Auch bei nationalen Wettbewerben in Sevilla oder Cordoba errang der neue Weiße seither Silber. Zudem vervollständigt heute ein goldgelber Süßwein das Bodegaangebot.

Insgesamt bewirtschaftet Son Vives rund 1,7 Hektar an Malvasia-Trauben rund um Ba-nyalbufar. Die bebaute Fläche wächst ob der beschränkten räumlichen Möglichkeiten nur noch langsam. Zusätzlich liefern befreundete Weinbauern Premsal-Blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Manto-Negro von insgesamt etwa drei Hektar Anbaufläche. 

„Und an der Menge wird sich in naher Zukunft auch nichts ändern,“ spricht hier der Ökonom. Schwierige Zeiten! „Wir sind froh, dass wir die Produktionszahlen halten können.“ Rückgänge verzeichneten vor allem die hiesigen Restaurants. Die seien aber durch Steigerungen im Auslandsmarkt wieder abgefangen worden. Besonders bei den deut-schen Kunden steigt die Nachfrage.

Mittlerweile hat man sich auch geschmacklich auf den internationalen Geschmack eingestellt. „Aber,“ fügt Antonio grinsend hinzu, „so etwas muss ein armer Steuerberater erst einmal lernen.“ 

Bislang stand ihm bei den Analysen und der Zusammenstellung der Cuvées der studierte Önologe Juan Mora zur Seite. Mittlerweile hat Herr Darder aber selbst seinen Master als Önologe absolviert. Mehr als zwei Jahre lang musste er nach Geschäftsschluss erneut die Schulbank drücken. „Hat sich aber gelohnt,“ frohlockt der frischgebackene „Herr der Weine“ und fügt mit zufriedener Miene an: „Ich habe mit Bestnote bestanden.“

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