Son Ramon - Aus jungen Tropfen wird ein reifer Wein
Eine alte mallorquinische Kellerei lebt auf.
Das Gut Son Ramon, gegründet 1649, erstreckt sich in der Gemeinde Llubí zwischen den Ortschaften Llubí und Muro.
Ursprünglich (1760) handelte es sich um einen 37 Hektar großen Weinberg mit einer alten mallorquinischen Kellerei aus dem 17. Jahrhundert, die bis heute erhalten ist. Wie auch in vielen anderen Weingütern, mussten am Anfang des letzten Jahrhunderts wegen der Reblausplage auf Mallorca alle Rebstöcke gerodet werden.
Im Jahr 2005 begann die Familie Ramis-Fornés zusammen mit dem Önologen Josep Lluís Pérez, gelernte Biologe und Mitbegründer des Priorats Mas Martinet, ein neues Projekt, das die Neuanlage eines Weinbergs (10 Hektar) und den Bau eines neuen Kellereigebäudes mit innovativster Winzertechnologie umfasste. So ist es kein Wunder, dass nun nach acht Jahren, seit der ersten Abfüllung im Jahr 2005, sich die Weine sehr positiv entwickelt haben. Vor zwei Jahren waren es noch reine „Anadas“, junge Jahresweine, die Abgefüllt wurden. Heute füllt die Bodega außer ihren weiterentwickelten „Anadas“, auch Barriquegereifte Weine ab. Man erhält nicht nur einen weißen mit Barriquetönen, sondern auch einen sortenreinen Syrah und Cabernet. Noch ist es dem Weininteressierten verwehrt das außerordentliche Gebäudekomplex zu spontan aufzusuchen und zu bewundern. Die Besitzer haben noch viel vor. So können wir uns jetzt schon alle freuen, wenn wir die heiligen Hallen mit einem wunderschönen Kreuzgewölbe und zahlreichen alten Eichenholzfässern betreten dürfen, um hier die Weine der Bodega zu verkosten. Unter mallorquinischer Sonne reifen hier Trauben wie Chardonnay, Prensal Blanc, Syrah, Cabernet Sauvignon und Callet.
Besonders bei der Kultivierung ist hier, das man sich einer auf Mallorca völlig unbekannten Technik bedient. Es wird die Doppelkordonerziehung am Spalier eingesetzt: Jeweils ein Wurzelstock wird am Spalier aufgeteilt. Die Pflanzen erfahren auf diese Weise einen gewissen Stress. Dabei entstehen weniger Trauben, diese aber von besserer Qualität. Nachteil, der aus Frankreich und dem bekannten katalanischen Bergland bekannten Anbaumethode: Der vermehrte Blattanteil muss mühsam von Hand entfernt werden.